- Dass der Großeltern-Enkel-Kontakt für beide Seiten gewinnbringend ist, bleibt unbestritten.
- Funkstille, unzureichender Kontakt belastet beide Seiten, GE leiden besonders darunter.
- Zwar besteht ein Rechtsanspruch, jedoch ist dieser gegen den Willen der Eltern kaum umsetzbar.
- Das heißt, der Kontakt zu den Enkelkindern ist vom Wohlwollen und Einvernehmen der Eltern abhängig.
- Das hat zur Folge, dass sich Eltern und Großeltern nicht auf Augenhöhe begegnen. GE nehmen sich häufig zurück, um den Kontakt nicht zu gefährden, bzw. überhaupt zu ermöglichen.
- Die starke Sehnsucht der GE, Kontakt zu ihren Enkeln zu haben, bewirkt, dass Affronts, Verletzungen, Zurückweisungen häufig widerspruchlos hingenommen werden (vorsichtig sein, keine Verstimmung verursachen, Faust in der Tasche machen).
- GE ordnen sich oft willig und unterstützend in den familiären Organisations- und Zeitplan der Familie: springen spontan als Aufsicht ein, nehmen lange Fahrwege in Kauf, stellen ihre Wünsche und Planungen zurück.
- GE schämen sich dafür, dass es ihnen kein harmonischer Kontakt gelingt, fühlen sich schuldig, verheimlichen ihren familiären Zustand.
- Vielen GE fällt es schwer bei Funkstille und vielen gescheiterten Versuchen der Kontaktherstellung (Anrufe, Briefe, Mails, Coaching) schwer, dies zu akzeptieren.
- Es bedarf einer längereren Zeit der Reflexion, der Auseinandersetzung, um die Perspektive stärker auf ihr eigenes Wohlergehen zu richten.
- Dieses Festhalten, bzw. die Hoffnungslosigkeit und fehlende Möglichkeiten stellen hohe psychische Belastungen dar, die schlimmstenfalls zu psychischen oder psychosomatischen Erkrankungen führen können.
- Bei desolaten Familienkonstellationen zeigt sich mitunter, dass insbesondere Großmütter eine Art "Beißhemmung" haben, nämlich die reale Situation mit den spezifischen Problemen öffentlich zu machen, bzw. entsprechenden Institutionen gegenüber zu vertreten. Stattdessen wird das Dilemma zwar gesehen, aber nicht selten vertuscht oder aber es erfolgen Versuche durch Hilfe und Unterstützung das zu vertuschen.